Exklusivinterview mit Hubert Gitarrenverstärker

Wie sind Sie zum Gitarrenspielen gekommen?
Ich spiele gar keine Gitarre.

Aber …?
Vermutlich eine Verwechslung aufgrund meines Nachnamens. Mein Vater ist aus den USA nach Deutschland eingewandert. Ursprünglich hießen wir „Marshall“. Die behördliche Eindeutschung lautete „Gitarrenverstärker“.

Ich verstehe – sie haben aus dem Nachnamen Ihrer Vorfahren ein Hobby gemacht. So wie andere ihr Hobby zum Beruf machen.
Ja, genau. Mein Hobby verstehe ich aber als Berufung.

Aber das Berufsbild des „Marshalls“ gibt es in Deutschland doch gar nicht.
Sie haben recht. Das war natürlich ein Handikap. Mindestens von 9,7.

Wie sind Sie zum Golfspielen gekommen?
Ich spiele gar kein Golf.

Aber …?
Vermutlich eine Verwechslung aufgrund des erwähnten Handikaps bei der Einführung des Berufsbild „Marshall“. Dieses Mißverständnis hat auch zur Aufnahme in einen Golfclub, dessen Namen ich nicht nennen möchte, geführt. Als sie dann gemerkt haben, daß ich ich diese Sport gar nicht beherrsche, wurde ich gefragt: „Was machen wir denn jetzt?“ Meine Antwort war, ich könne ja Golf fahren. Nun besaß der Golfclub unverständlicherweise keinen Golf, nur elektrobetriebene Caddies. Da stellten sie mir die nächste unangenehme Frage: „Warum solltest Du Caddie fahren?“ Meine hinterlistige Gegenfrage lautete, ob sie denn einen Marshall hätten. So wurde ich zum allerersten Marshall in einem deutschen Golfclub.

Herzlichen Glückwunsch! Was macht denn so ein Marshall?
Na, Rockgitarren verstärken!

Nein, ich meine, was machen Sie als Marshall?
Achso. Nun, ich fahre freundlich über den Golfplatz und überwache bei Bedarf Preis- Etiketten, selbst erfundene Regeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen – sofern das sinnvoll ist.

Ist das denn notwendig?
mirdochegal.

Wir danken für das Gespräch.